Zenit Quarz 1x8S-2, super 8 Schmalfilmkamera und ihre Wartung

KMZ Krasnogorsk
Modell Quarz 1x8S-2
Baujahr 1974-1993
Objektiv Hersteller
Modell
Meteor
1:1,8 / 9-38 mm Zoom
Ganggeschwindigkeit Einzelbild, 8, 12, 18, 24 und 32 Bilder pro Sekunde.
Belichtung eingebauter Cds-Belichtungsmesser, abschaltbar
Wohl die einzige super 8 Kamera mit Federwerkmotor. Ich bekam sie für 1,- EUR plus Versand und konnte nicht widerstehen. Schon die Kleinbildkameras gefielen mir gut, die russische Technik ist etwas besonderes. Genial einfach und meist auch reparabel.
Neben dem Aufzug befindet sich auf der linken Kameraseite unten die Geschwindigkeitsregelung und vorn der Umschalter für manuelle oder automatische Belichtung. Der Belichtungsmesser verlangt zwei Knopfzellen vom Typ 625 PX, also 1,35 Volt. Die sitzen in einem Halter über dem Kassettenfach und sind nur herausnehmbar, solange keine Kassette eingesetzt ist.
Die Kamera hat auch kein Motorzoom, es wird bewegt über den großen Hebel. Strom braucht sie also nur für die Belichtung, aber auch da geht's manuell, so daß sie sicher die einzige super 8 Kamera ist, die gänzlich ohne Batterien arbeiten kann. Das allein ist schon genial.
Rechts ist unten ein Hebel für den Wratten- oder Tageslichtfilter angebaut. Er läßt sich je nach Bedarf herein- oder heraus schwenken. Für die neuen Tageslichtfilme muß er auf Kunstlicht stehen, also ausgeschwenkt bleiben. Der Hebel muss dann nach vorne zeigen.
Die Kamera reagiert nicht auf irgendwelche Kassettenaussparungen, die ja für die Belichtungssteuerung oder Tageslicht/Kunstlicht standardmäßig vorhanden sind. Sie geht aber vom "super 8 Standardfilm" mit 40 oder 50 ASA aus. Mit dem oberen Stellrad kann man die Belichtung auch nach oben oder unten ändern, so daß sie theoretisch von 12 ASA (Radstellung +2) bis 200 ASA (Radstellung -2) arbeiten kann. Für die neuen Filme, die meist die Empfindlichkeit von 100 ASA haben, wird das Stellrad einfach auf die Stellung -1 gedreht und schon kann es losgehen. Völlig genial also!
An der Rückseite sieht man deutlich das Bandzälwerk. Es zählt rückwärts, sonst wäre da jetzt ohne Kassette nicht die 15 zu sehen. Darüber der Suchereinblick mit einer Dioptrienverstellung, die man zuerst begreifen muß. Das kleine Rädchen links neben dem Okular dient lediglich der Fixierung, zum Einstellen muß es losgedreht werden. Erst jetzt läßt sich das Okular wie eine Schraube heraus oder hineindrehen. Anschließend muß das Rädchen wieder festgezogen werden. Auch gut. Der Sucher selber ist hell und klar, zeigt unten eine Blendenskala, für die manuelle oder auch automatische Belichtung. Beim Fokussieren hilft ein Mikroprismenring in der Bildmitte.
Nun zum Öffnen der Kamera:Mit dem rückwärtigen Ring das Objektiv aus dem Gewinde herausdrehen. Es soll ein C-Mount Gewinde sein. Theoretisch müßten dann auch C-Mount Objektive an die Kamera passen.
Aber da bin ich mir noch nicht sicher.
Der äußere Ring muß nun als erstes gelöst werden.
Schön zu sehen, der eingeschwenkte, orangefarbene Wrattenfilter.
Auf dem Bild links ist besagter Ring nun schon ab. Um weiter zu kommen, muß das mit Klebepunkten befestigte vordere schwarze Blech mit einem Schaber vorsichtig abgenommen werden. Auch geklebt sind alle Skalen auf den Stellrädern und am Aufzug der Kamera. Auch die bekommt man relativ unbeschadet mit einem scharfen Schaber ab.
Nun die 2 Schrauben oben rechts und unten links lösen und die Vorderfront ist ab.
Es kommt allerhand Technik zu Tage! Oben links ist sehr deutlich die Regelung für die Filmempfindlichkeit zu erkennen. So wie abgebildet steht sie auf Null, also 40 oder 50 ASA. Eine ähnliche Regelung habe ich auch bei der Revue Cockpit entdeckt. Die Kontakte habe ich gereinigt. Quasi rechts neben dem Objektivgewinde sieht man die Blende sehr schön. Oben in der Mitte das Prisma für den Sucher. Darunter ist kaum sichtbar aber leicht zu zerstören der winzige Zeiger für die Belichtungsanzeige. Vorsicht! Dort nicht mit unbedingt einen Wattebausch hineindrücken, dann ist er zumindest verbogen oder bricht ab.
Sinnvoll ist es immer, auch die Tür abzubauen. Dann muß die so hübsch gepunktete Zwischenplatte aus der Kamera raus. Auch die ist geklebt. Darunter ist dann der Blick frei auf die Mechanik.
Zum Abnehmen der linken Seite müssen die 2 gekennzeichneten Schrauben herausgedreht werden.
Vorerst müssen an der linken Seite der Aufzug und das Rad für die Geschwindigkeit demontiert sein!
Nun ist auch die linke Seite abgenommen. Habe davon 2 Bilder in einem, links oben, dort wo die vielen Kabel hinführen, sind diverse Widerstände untergebracht. Rechts unten ist ein zweiter Abtaster, der über die Geschwindigkeit gesteuert wird. Auch zu erkennen, das Sucherokular und mitten drin der Federmotor. Habe wo nötig mit div. Fetten nachgeschmiert und gereinigt. Irgendwo lief anfangs der Srom nicht. Aber nach der Reinigung nahm die Belichtungsautomatik ihren Dienst wieder auf.

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